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Rodach

guitarist - composer


   
 


Presse:

Seltsam erscheint unsere Lage

  • "Wer sich vom leicht prätentiösen, auf ein Albert-Einstein-Diktum verweisenden Titel des fünften Rodach-Albums abschrecken lässt, verpasst was: 16 semi-elektronische Miniaturen, mit denen der Berliner Gitarrist und Komponist zahlreicher Theater- und Hörspiel-Musiken Michael Rodach in die Fußstapfen von Brian Eno, Robert Fripp und Roedelius tritt – ohne jedoch in ihnen zu versinken. Was damit begründet werden kann, dass sich Rodach nicht als Bewahrer historischer Traditionen versteht, sondern als ein Soundtüftler, der auslotet, ob Ambient in 2009 nicht mehr sein kann als eine Klangtapete für Abhänger in Late-Night-Lounges. Rodachs Laptop-Stück „Velcro Couple“ (Tipp) tönt fast wie eine Produktion aus dem Spaßlabor des Kölner Elektronikers Schlammpeitziger.
    Ambient mit Humor."
    Sound 9 von 10 Music 10 von 10
    KEYS 11/2009, Albrecht Piltz

  • "Gleich beim ersten Hören dräng sich ein Gedanke auf: Dieses Album gleicht einem Hörbuchprojek. Der Gitarrist Michael Rodach schafft Stimmungen und beschreibt Atmosphären, umreißt beinahe ganze Szenen im Kopfkino, möchte man dazu schreiben. Doch dieses Leute ginge zu weit - die Musik auf "Seltsam erscheint unsere Lage" bevormundet unsere Ohren nicht mit fertigen Bildprogrammen. Die Gedanken bleiben frei, werden von Tlteln (die CD ist nach einem Albert-Einstein-Zitat von 1932 benannt) wie "The Big Ending", "Shake Before Using" oder "Das Flugmobil" auf interessante Fährten gesetzt. Diese Wege begleitet Rodach mit elegischen Gitarren-Flächen, sanft, aber bestimmt sich einsägenden Distortions, an anderer Stelle mit humorvoll tänzelndem Akkordeon, in die Tiefe drängenden Hammondorgel-Bässen oder präpariert klopfendem Piano. Dazu kommen hier und da die wortlose Stimme von Hilde Kappes und Ulli Bartel, der einmal eine erfrischend kühle Geige beisteuert, nah am Synthesizer-Klang. ln den sieben Jahren seit seiner vorherigen CD "On Air" hat Michael Rodach viel für Radio und Theaterbühnen gearbeitet. Hörspiele wie das preisgekrönte Hofmanns Elixier (mit der Regisseurin Regine Ahrem) über den LSD-Entdecker Albert Hofmann oder die Ballettmusik Strlng Beings (in Boston zu einer Choreografie von Martha Mason) sind dabei entstanden - und in Auszügen auch hierzu hören. Und doch: Die sechzehn Tracks von "Seltsam erscheint unsere Lage" sind ambient in eigener Sache, ein Erlebnis für Hörer mit Muße zum eigenen Gedanken und Affinitäten zu Jazz, Krautrock, Electronica. Meditative Langeweile dagegen ist nicht zu erwarten."
    Jazzthetik 10/2009, Tobias Richtsteig

  • "Michael Rodach ist ein versierter Komponist und Gitarrist. Er spielt mit Bands, komponiert für Film, Fernsehen, Theater, Ballett und Hörspiel (auch des öfteren für den RBB). Seine CDs sind Prachtstücke voller Anspielungen und überraschender Wendungen. Musikalisches Kopf- und Herzkino mit knackigen Grooves, zierlichen Melodien und zurückgelehnten Riffs. Sein Album On Air nannte er eints einen Trip in Psycho – Color. Die Reise geht weiter auf Seltsam erscheint unsere Lage. Er schwimmt durch verschiedenste Genres, bleibt aber dabei niemals irgendwo hängen. Vielmehr ändern sich die Stimmungen, changieren von Erdenschwere bis zur Abgehobenheit, kühle Passagen gehen einher mit bittersüßer Romantik. Das ist Musik, die an tiefe Gefühle appelliert und gleichtzeitig einen eiskalten Verstand besitzt."
    Bewertung: grossartig
    RBB Kulturradio, Michael Seyfert, 9.9.2009

  • "Im Titel seines fünften Albums zitiert der Berliner Komponist und Gitarrist den Physiker Albert Einstein: "Seltsam erscheint unsere Lage auf dieser Erde. Jeder von uns erscheint da unfreiwillig und ungebeten zu kurzem Aufenthalt, ohne zu wissen, warum und wozu ..." Michael Rodachs Klangbilder scheinen diesen Gedanken mit einer stets spannenden Mischung aus Nachdenklichkeit und Verspieltheit zu untermalen. Dabei bewegt sich Rodach auf einer ganz eigenen, elliptischen Umlaufbahn in den Kraftfeldern von Ambient, Filmuntermalung und Jazz. Mal tönt es filigran und new-age-versonnen wie in "Lovely Darkness", mal sorgen gezupfte Klangpostkarten aus Aranjuez für Flair. Dann wieder lassen - wie in "A Complete Life" - elektronische Effekte die Gitarre in entrückte, bisweilen auch verzerrte Regionen gleiten. Mal überwiegen die jazzigen Elemente, mal die entspannte Ambientstimmung. Einmal mischt eine Geige mit ("String Beings"), und man könnte in Fortsetzung des Einstein-Zitats an die Stringtheorie denken. Ein Stück wie "Velcro Couple" verrät mit Stimmeffekten und minimalistischen Tontropfen den hintergründigen Humor des Komponisten. In den sieben Jahren seit seinem letzten Album, "On Air", hat Michael Rodach Hörspiele produziert und diverse Bühnenmusiken geschrieben. Das merkt man den meisten der 16 Stücke auf dieser CD an, zu denen man sich manchmal eine Tänzerin in Aktion vorstellen möchte oder Marionetten an seidenen Fäden - und in der Tat hat "String Beings" weniger mit astronomisch-physikalischen Theorien zu tun als vielmehr mit einer getanzten Reflektion der Snappy Dance Company. Kurz: Bei jeder von Rodachs Impressionen läuft im Kopf des Hörers ein anderer Film ab. Und so langweilt man sich in seinem klanglichen Multiplex nie, sondern genießt ganz einfach die seltsame Lage. Wer Elektronikklassiker der Siebziger wie "Großes Wasser" von Cluster mochte, der wird auch an Rodach Gefallen finden - obwohl die Analogie relativ weit hergeholt ist und Rodach in seinem relativistischen Klangkosmos sowieso mehr zu bieten hat als bloß Epigonentum."
    musikwoche.de, Manfred Gillig-Degrave

  • "Für den RBB vertonte Michael Rodach vor vier Jahren die Geschichte von Albert Hofmann, der 1943 die halluzinogene Wirkung von LSD entdeckte. Elne Arbeit, dle in Rodachs Diskografie ambienter Produktionen passt, die er seit Mitte der 1990er Jahre auf dem Berliner Label Traumton veröffentlicht. Auch "Seltsam erscheint unsere Lage" nimmt Bezug auf einen Forscher, ln diesem Falle Albert Einstein, und seine Antwort auf die Sinnfrage hinter der menschlichen Existenz. Rodach lst in erster Linie ein Klangforscher auf der Suche nach seinem Platz im Unlversum. Der interdisziplinäre Ansatz liegt daher nahe: Rodach vertonte nicht nur Hörspiele wie die genannte RBB-Produktion, sondern auch Tanztheater und Filme. So ist "Seltsam erscheint unsere Lage" weder ein klar definiertes Jazz- noch ein pures Ambient-Album. Hier lotet eln Post-Krautrock-Hippie die Pole zwischen Pink Floyd (ca. "Dark Side 0f The Moon") über Michael Rother zu Dr. Rockit aus. Die skurrile Rhythmik von "Velcro Couple" steht neben dem konternplativen, cineastlsch ausschweifenden "The Big Ending", um slch danach im akustischen "Elixir" zu verlieren. Ein individuelles, unterhaltsam entrücktes Statement zur aktuellen Lage." (hh)
    Jazzthing, September 2009

  • "Unterm schönen, von Albert Einstein entlehnten Titel setzt der Berliner Gitarrist, Komponist und Soundtüftler Michael Rodach die Reihe seiner sehr besonderen Solo-CDs fort. In seinem Studio sucht und findet der für Theater, Film und Ballett arbeitende Monomane. Er verwirdt, mischt, reduziert, addiert, verfremdet, bis eine seiner Klangskulpturen vor ihm besteht. 16 skurrile , verspielte, stimmige, gern auch humorvolle und nie eindimensionale sind hier versammelt. Rodach ist ein sympathischer Eigenbrödler, der sich einen Soundtrack zum Ich bastelt. Seine Signale aus dem Rückzugsfeld heraus sind hörens- und entdeckenswert, denn er ist viel mehr als nur ein exzellenter Gitarrist."
    Leipziger Volkszeitung, Ulrich Steinmetzger, 9/2009

  • Eine Gitarrist und Komponist in Berlin. Michael Rodach lebt und arbeitet in der Hauptstadt. Genießt die Vorzüge dieser Weltmetropole. Die Möglichkeit, Kulturflüsse aus allen Herren Länder kennen zu lernen, einzusaugen, den Alltag mit allen Vor- und Nachteilen zu leben, mit Menschen zu kommunizieren und mit ihnen Musik zu machen. Musik machen ist das große Thema des Michael Rodach. Konzentriert er sich doch nicht nur auf sein privat persönliches Projekt Rodach, sondern komponiert und arrangiert er auch für illustre Künstler der Stadt, ob Film, Ballett oder Modern Dance perfekt abgestimmte Musik. Daneben widmet er sich der Produktion von Hörspielen und einigem Anderen mehr.
    Als Gastmusiker, live oder im Studio, ist Michael Rodach ebenfalls ein gefragter Mann. U.a. arbeitete er mit Calvan Cole, Roberto Galvan, Gayle Tufts, Helge Musial, Ulrike Brinkmann und anderen mehr zusammen. Doch was wäre das Leben für ein Leben, wenn es keine Momente der Selbstfindung gäbe. Selbstfindung im speziellen Sinne der Produktion eigenen Liedgutes. So liegt dieses nun im Regal - „Seltsam erscheint unsere Lage“ - so die Antwort auf die Frage nach den frischen Kompositionen.
    Zum fünften Mal überrascht nun der Berliner Michael Rodach sein Publikum. Ganz speziell wiedermal mit ausgesuchtem Liedgut. Ein Mischung, die sich gut und gerne zwischen Filmmusik, Jazz, Elektro und ein Hauch von Ambient ansiedelt. Sieben ganze Jahre strömten und flogen bei Michael Rodach die Kreationen, die sich nun endlich einfangen ließen. „Seltsam erscheint unsere Lage“ - den Titel entlieh er bei Albert Einstein – eine Ansammlung meist ruhiger Klänge und Soundskulpturen. Experimente in Ton. Eine Reise zum Mittelpunkt des Seins, zum zentralen Punkt des Daseins. Zauberei und Phantasie – wie anmutig, experimentell und spannend können Welten entstehen.
    „ Seltsam erscheint unsere Lage“ - etwas Besonderes für Musikpuristen, die sich im Jazz, Ambient, Elektro zuhause fühlen. Ein exzeptionelles Universum entdecken. Lohnenswert!
    www.monstersandcritics.de

  • "Gitarrist und Komponist Michael Rodach hat sieben Jahre sind seit der Veröffentlichung seines letzten Albums "On Air" ("Ein Trip in Psycho-Color." Keyboards 10/02) verstreichen lassen. Indes eine sehr produktive Zeit für Rodach, in der er Musik für diverse Hörspiele und Tanztheater-Produktionengeschrieben und produziert hat, beispielsweise das eigene , im Januar 2006 als Hörspiel des Monats ausgezeichntete "Hofmanns Elixier". Viele dieser Arbeiten fliessen nun in das neue Werk des Künstlers ein. Den Titel "Seltsam erscheint unsere Lage",hat Rodach von Albert Einstein entlehnt, der 1932 schrieb: "Seltsam erscheint unsere Lage auf dieser Erde. Jeder von uns erscheint da unfreiwillig und ungebeten zu kurzem Aufenthalt, ohne zu wissen, warum und wozu...". Also eine musikalische Einkreisung der großen Frage nach dem Sinn des Daseins.  Am ehesten fühlt man sich bei den meist ruhig-assoziativen Klängen an die hier an anderer Stelle gewürdgten Herren Moebius & Roedelius erinnert."
    cinesoundz.de, 8/2009

  • "Wohin mit Michael Rodach? Gehört er in die Laptop-Elektronik-Kiste, in die Filmmusik-Ecke oder ins Ambient-Lager? Ist er ein Klanginstallatuer, ein Hörspielautor oder einfach nur ein Gitarrist? Wer ?Seltsam erscheint unsere Lage? verköstigt hat, kann vermutlich allen Einordnungsversuchen zustimmen. Gewiss ist jedenfalls, daß Michael Rodach ein ideenverliebter Musiker ist, der dem Schönklang zugewandt ist, ihn aber immer wieder und mit leidenschaftlicher Akribie mit allerlei Borsten und Untiefen ausstattet, er also in seinem eigenen, persönlichen Biotop seine größte Befriedigung findet. Seine ausufernde Phantasie und seine spezielle Sicht der Dinge schlägt sich in einer Musik nieder, die von heimeliger Zauberwelt bis zu kühnen Soundkonstruktionen reicht. Er arbeitet dabei mit Festplatten genau so gerne wie mit anfassbaren Instrumenten, und die Strukturen seiner Kompositionen ähneln flatterhaften Traumsequenzen, die mal beunruhigen, meistens aber beruhigen können. Er ist ein deutscher Pascal Comelade, ein Wandler zwischen Melodie, Experiment und Baukasten. Ihm zur Seite auf drei Tracks Hilde Kappes mit ihrer Stimme und einmal Ulli Bartel an der Violine. Michael Rodachs CDs können einem schnell ans Herz wachsen, sind sie doch allesamt geprägt von einer Kopfkino-Bildersprache, die unaufdringlich aber nachhaltig für Entspannung sorgt. ?Seltsam erscheint unsere Lage? macht da keine Ausnahme."
    www.sound-and-image.de, 8/2009

On Air

  • Jazzthetik 10/2002 "Schräge Vögel"

  • "On Air" ist mit seinen semi-elektronischen, mal ambienten ("Nine Lifes"), mal latin-jazzigen ("Cool Jazz Bike"), mal abstrakten ("Tausend Gründe"), mal konkret-folkloristischen ("Trauma") Etüden ein Hochgenuss für Liebhaber ebenso autarker wie ambitionierter Klangkunst. Denn wie wenige versteht es Rodach, kosmopolitisches Kopfkino zu kreieren, in dem wir nicht mit abgenutzten "Weltmusik"-Klischees belästigt werden, sondern auf ausgeklügelte kompositorische Strukturen und kühne Klangkombinationen treffen, die immer neue magische Bilder evozieren - von nachtblauen Großstadtstraßen, gleitenden Lavaströmen, farbenprächtigen Paradiesvögeln, monochromer Industrie-Architektur. Ein Trip in Psycho-Color."
    Keyboards 10/02, Albrecht Piltz

  • "Als Vergleich bieten sich die Ambient-Produktionen Brian Enos an - mit einem gewichtigen Unterschied: Rodach hat mehr Humor."
    Jazzthing, 9/2002

  • "Rodach's Musik ist eine Entdeckungsreise."
    bloom.de, 9/2002

  • "Das blaue Wunder. Eine rundum geglückte Unternehmung von Rodach. "On Air" folgt keinem Rezept, ausser dem der permanenten Veränderung. Rodach liebt die kleinen Grooves, die kleinen Melodien, und er tut alles dafür, dass er ihren Reiz nicht erschöpft, er versteckt die schönen Dinge manchmal unter kratzigen Geräuschen und kurios stolpernden Rhythmen. Da gibt es einen Zirkus und ein Variete, einen Flughafen und eine Zauberstunde! Weil sich Rodach keiner Mode andient, bleibt er seit Jahren seltsam unentdeckt – und dabei ist er einer von denen, die – mit ganz eigenen MItteln, und mehr als viele Klingklangexperten und Labtoppopper – die einstigen krautrockigen Entdeckungen eines Moebius und Rodelius und Conny Planck so verdammt originell fortsetzen. Oder zumindest die Art von klanglicher Faszination am Einfachen, Melodischen, Experimentellen! "
    Deutschlandfunk Klanghorizonte, Michael Engelbrecht - 12. August 2002

Himmel & Hölle

Elefant im Akustikladen
In allen Stilen zu Hause: Der Berliner
Gitarrist und Komponist Michael Rodach
Von Oliver Hafke-Ahmad
Ein gelber Teufel mit einem blauen Herzen springt einem von der Plattenhülle entgegen. Der Pinselstrich des Grafikers ist genauso schlicht wie die Grundidee zur Platte mit dem Titel "Himmel und Hölle / Heaven & Hell" (Traumton). "Ich wollte viel Gitarre spielen", erklärt Michael Rodach. "Das ist vielleicht das einzige Konzept." Und das tut das ehemalige Mitglied der Berliner Gruppe Die Elefanten und Duo-Partner von Vokalartist David Moss auch ausgiebig und in stilistischer Vielfalt. Michael Rodach beherrscht nicht nur Rock, das Spiel mit extremen Klängen und Geräuschen, sondern auch atmosphärischen Blues und technisch-komplexes Akustikgitarrenspiel. Sogar ein hitverdächtiges Rai-Popstück findet sich auf der CD.
Erstaunlicherweise fügen sich diese sehr unterschiedlichen Klangkonzepte auf "Heaven & Hell" zu einem sehr harmonischen Ganzen. Die Platte erhält dadurch eine überraschende Dramaturgie. Doch Vielfalt ist nicht unbedingt das, was das Publikum von einem Musiker will, musste der 42-jährige, aus Siegen stammende Wahlberliner schon feststellen. "Es ist oft so, dass Leute, die mich von der einen Seite her kennen, die andere Seite von mir gar nicht wollen." Rodach hat auf seiner dritten Soloplatte mit Gitarre, Bass und Keyboards die meisten Instrumente selbst aufgenommen. "Wenn ich die Sachen selber einspiele, habe ich viel mehr Zeit zu experimentieren. Denn es ist nicht so, dass ich ins Studio gehe und genau weiß, das und das will ich aufnehmen. Ich gehe gerne am Meer spazieren und suche nach Steinen. So ist das in der Musik für mich auch."
Übrigens soll man niemals vom Klang einer Platte auf die Plattensammlung des Künstlers schließen. Auch wenn "Heaven & Hell" Country-Einflüsse zu haben scheint, gesteht Michael Rodach: "Ich habe keine einzige Country-Platte. Blues höre und spiele ich aber gerne. Das war eine meiner ersten musikalischen Vorlieben. Das hat mich immer begleitet. Auch beim Versuch, Jazz zu spielen. Ich frage mich immer, wieso gefällt dir die Musik? Meistens ist es das Blues-Element. Der rote Faden, der Jazz und Popmusik durchzieht, das ist für mich der Blues."
Doch neben Jazz, Rock und Blues spielen auch Geräusche eine starke Rolle auf der neuen CD. "Es gibt so ein musikalisches Hören, bei dem alle Geräusche eine Dramaturgie haben, als ob die Welt ein Gefühl ausdrückt. Das suche ich." Eine heimliche Leidenschaft hat der Enkel einer Koloratursopranistin und Sohn eines Gitarristen und Mandolinenspielers zur klassischen Musik. "Ich spiele fast täglich in der Küche oder auf dem Balkon klassische Musik, aber nie draußen. Diesem Stress wollte ich mich nie aussetzen. Trotzdem begleitet es mich ständig. Gerade wenn man die Lautensuiten von Bach spielt, ist es, als ob man in die Fußstapfen von jemand Größerem tritt, der im Schnee vor dir läuft. Und du merkst: O, sind das große Schritte."
Zum Jazz hat Michael Rodach ein gespaltenes Verhältnis. "Ich bin kein Jazzmusiker und doch bin ich einer, ich kann mich da voll hinein denken. Aber auch wenn ich Rockgitarre spiele, bin ich mit vollem Herzen dabei. Ich mag Songs wie ,Born To Be Wild´ oder irgendwas von Guns´n Roses." Diese Doppeldeutigkeit spiegelt sich auch in seinem Instrument. Die Stratocaster ist mit dicken, geschliffenen Jazzsaiten bezogen.
Rodach hat für seinen Haupterwerb, das Schreiben und Produzieren von Film-, Theater- und Hörspielmusik, ein eigenes kleines Studio zur Verfügung. Aus dieser Arbeit stammen auch viele der Stücke auf der neuen CD. In seiner Arbeitstechnik ließ er sich vom Maler Pablo Picasso beeinflussen, dem er in einem Dokumentarfilm auf die Finger geschaut hat. "Ich nehme erst sehr viele Spuren auf und dann immer mehr weg, bis nur das Elixier übrig bleibt."
Und das verdient es, gehört zu werden.
Berliner Morgenpost, 29.5.2000

Haus am Meer

  • "..mit 'Haus am Meer' ist Rodach den hohen Erwartungen gerecht geworden, die seine 'Musik für Fische' geweckt hat."
    KEYBOARDS 7/97 - Platte des Monats

  • "...Musik, die man nicht nur hören, sondern erleben muß. Musik, die man spüren und genießen kann, wie kühle, perlende Wassertropfen auf nackter, erhitzter Haut. Wunderbar."
    NOTES 7/97

  • "Wer in die Klangwelt von Michael Rodach tritt, fühlt sich an ein Gemälde von Pablo Picasso erinnert - den "Mann mit Gitarre". Er trifft auf Ernst, Sehnsucht und Melancholie, selten auf übermütige Heiterkeit. Rodachs Musik scheint in der Nacht geboren, direkt einem Traum entsprungen, von tiefem Dunkelblau. Mit Klavier, Streichern, Keyboard, Gitarre und einer Vielzahl aberwitziger Percussion-Instrumente zaubert Michael Rodach seine Musik für Ballett, Film und Bühne. . . "
    SPIEGEL-ONLINE 9/97

  • " ... eine echte Wohltat. Musik, um die Seele baumeln zu lassen."
    SOLO 2/98

Musik für Fische

  • "Musik zum Eintauchen, sich Fallenlassen. Musik der Bilder und des Staunens. "Musik für Fische" ist eines dieser ganz seltenen magischen Werke; Musik, die man nie wieder vergessen wird, auch wenn man sie nur einmal gehört hat."
    EB Musikmagazin

  • "Introvertierte und minimalistische Klanggebilde, die sich nicht in die Phantasie des Hörers drängen, sondern Platz für eigene Bilder lassen."
    HIFI VISION

  • "Flüchtige Assoziationsgebilde, mal skuril, mal melancholisch, mal völlig sinnentleert. Rodach gelingt der Brückenschlag zwischen den beiden Mini- malismus-Eckpfeilern Brian Eno auf der einen und Aphex Twin auf der anderen Seite."
    Express

  • "Angesichts solch hoher Klangkunst ist man um Vergleiche verlegen, und lange muß man suchen, um Musik von ähnlicher Originalität und kreativer Verspieltheit zu entdecken, allenfalls kommen einem Namen wie Brian Eno oder John Adams in den Sinn. "Musik für Fische" ist das erste (semi-) elektronische Meisterwerk des Jahres 1995."
    KEYBOARDS

  • "Eine Collage, die in gebrochenen Farben schimmert und den Eindruck eines faszinierenden Traumbildes hinterläßt. Visuell assoziationsstarke Soundanimation ..."
    TIP Magazin

  • "Minimalistische Kunstwerke in der Tradition von John Cage und Bela Bartok, die wie ein steter Strom fließen und Raum für eigene Imagination lassen."
    MUSIKWOCHE

  • "Einfach und skuril zugleich. Begriffe wie Avantgarde oder ambient music sind für Rodachs Geschichten zu eng, seine Handschrift erinnert eher an die verspielte Melancholie eines Nino Rota oder auch an den langen Atem von Brian Eno. Die musikalische Dramaturgie ist perfekt."
    DIE ZEIT

  • "Klavier, Streichinstrumente, Keyboard, Gitarren, eine Vielzahl aberwitziger Perkussionsinstrumente und die moderne Studiotechnik - aus diesen Komponenten zaubert Rodach die Gestaltwerdung von Phantasie."
    JAZZTHETIK

  • Rodachs Musik ist komplett durchkomponiert, nichts ist dem Zufall überlassen, trotzdem schweben seine Melodien wie frei improvisiert durch den Raum, scheinen sich zu verselbständigen. Seine Kompositionen wecken in uns vergessene Träume und Ängste; die selbsterschaffenen Monster und Engel unserer Vergangenheit werden wieder lebendig. Geniale Assoziationsmusik für romantische Meditation und dramatische Flucht.
    Notes

Fragmentay Blues

  • "20 radikale Neuerfindungen greifen nach den Sternen ... Aus Alt mach ganz Neu ... Blues 2001."
    Jazzthing 11/99

  • "... Chaos pur und gleichzeitig eine wunderschöne Hommage an den Blues."
    Südkurier, 23.11.99

  • "Es hört sich an wie aufgepeppter Tom Waits oder vergessener Captain Beefheart, verzerrt, wild, sexy, konspirativ, zärtlich und unendlich krampfig zugleich."
    FAZ, Christian Broecking, 2.12.99

  • "Obacht: Wer zu diesem Blues den Fuß wippen lassen wollte, liefe Gefahr, sich das Bein zu brechen. Der Schlagwerker und Vokalartist David Moss - ein Amerikaner in Berlin - und der deutsche Gitarrist und Komponist Michael Rodach spucken raue Blues-Versatzstücke aus, die standardisierten zwölf Takte werden geschreddert, kollagiert, mit Geräuschfetzen durchmischt und als Macho-Phrasen kenntlich gemacht. Die jaulende Gitarre, der wüste Gesang und das holpernde Schlagzeug klingen vertraut und doch sehr befremdlich. Sind das etwa alles Parodien ? Nein, die beiden meinen es ernst mit ihren 20 kurzen Stücken voller bittersüßer Blues-Wahrheit."
    Die Woche, Michael Berger, 5.11.99

  • ""Fragmentary Blues": Der Wahlberliner Avantgarde-Perkussionist und -Vokalist David Moss und der Gitarrist Michael Rodach zerlegen den Blues, sortieren ihre Bausteinsammlung, konstruieren ihre eigene Version: das Spiel mit Wiedererkennungseffekten und ihre Ironisierung, die Verdichtung und die Reduktion auf das Allernötigste, die blaue Tönung statischer Klangflächen und ein Powerplay an der Schwelle zum Chaos.
    Nur die Veränderung ist sicher und die Zielstrebigkeit, mit der Rodach zwischen Experimentierfreude und ihrer Fundierung im Altbekannten pendelt, mit der Moss einmal den Backbeat grooven läßt und ihn ein andermal in die einzelnen Impulse auflöst, die Schärfe, mit der er seine Texte entwickelt und sie mit den Modulationen seiner Stimme zwischen Vokalisen, Stammeln, Lachen und pathetischem Rednergestus sogleich wieder in Frage stellt. Fragmentary Blues: Ein bißchen Schmerz und sehr viel Musik."
    Neue Zürcher Zeitung, 18.11.99

  • "Moss & Rodach machen sich einen Spaß daraus mit blauen Gitarren-Klischees, Formalritualen und Vokalfragmenten ein interaktives, parodistisches, schräges, unterhaltendes Akustheater zu inszenieren. Lustig und intensiv."
    Gitarre & Bass, 11/99

  • "Das Album dokumentiert den unorthodoxen Umgang mit einem Genre, dessen Felder längst abgesteckt schienen. Rodach und Moss spielen nicht den Blues, sondern jonglieren mit seinem Feeling. Sie bringen ein hundert Jahre altes Haus zum Einsturz, um aus seinen Ziegeln etwas Neues zu errichten, das jedoch mit unverminderter Intensität das Flair des ehemaligen Bauwerks verströmt."
    Jazzthetik, Wolf Kampmann, 11/99

  • "Da halten zwei in ihren Dialogen die John Zorn'sche Strahlen-Kanone auf die Klischees des Blues. Da verwandeln sich die blue notes in eisige Schneebälle, die sich in Lärm-Attacken zu Lawinenabgängen verdichten. Dann wieder wälzen sich Moss und Rodach im freien Rhythmus im Sumpf des Delta-Blues. Sie bringen James-Brown-Riffs im Teilchenbeschleuniger ihrer Fantasie auf Höchstgeschwindigkeit, lassen Ry Cooders seufzende Einsamkeits-Gitarre im Pool geräuschhafter Tango-Zitate ertrinken. In dieser exzentrischen, bizarren Wahrnehmung des Blues haben sich zwei Gleichwertige gefunden... Das ist pure Abenteuerlust, die sich da zusammenballt."
    Tagesspiegel, Günther Huesmann, 29.11.99

  • "Zum Schluss eine Scheibe, die sich allen Einordnungen widersetzt: Gerade meint man, Tom Waits wäre mit von der Partie, dann klingt’s nach Billy Jenkins. Oder würde sich so eher John Lee Hooker auf Drogen anhören? Nein, die Stimme gehört dem Schlagzeuger und Sänger David Moss, der sich bei Auftritten in New Yorks Knitting Faktory ebenso zu Hause fühlt wie in der Leipziger Oper oder bei den Salzburger Festspielen. Michael Rodach spielt Gitarre und Bass, arbeitete schon mit Ed Schuller und komponierte eine Menge Soundtracks und auch fürs Modern Dance Theater. Aber hier geht’s um den Blues. Um den kreisen nämlich – in krass wechselnden Abständen – die 20 Songs dieser CD: „Down Deep“ gibt sich minimalistisch, „Light Sweet Crude“ atmet Rock’n’Roll-Feeling, und der „Wittgenstein Blues“ swingt – leider nur etwas mehr als eine Minute. Im Booklet sind zwar sämtliche Texte abgedruckt, aber auch die helfen nicht wirklich, einen tieferen Sinn hinter all dem zu entdecken. Also geben wir’s auf und lassen diese ebenso schrägen wie faszinierenden, zwischen Wahnsinn und Genialität irrlichternden Fragmente ganz unvoreingenommen auf uns wirken. Echt faszinierend!"
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